Musicultura
Sie haben es tatsächlich geschafft: Deep Purple stehen mit dem neuen Album «=1» in mehreren Ländern zuoberst in den Charts. In der Schweiz haben sie es gar auf Platz 1 geschafft und dabei namhafte Konkurrenten wie zum Beispiel Eminem oder Muse verdrängt. Und das völlig zurecht, denn «=1» ist tatsächlich ein überraschend gut gelungenes Album. Dennoch habe ich seit gut einem Monat eine Blog-Notiz auf meinem Schreibtisch liegen mit dem Titel «Das Deep-Purple-Dilemma». Es ist eben nicht alles (Chart-)Gold, was glänzt.
Kurzer Rückblick: Seit über dreissig Jahren zählen Deep Purple zu meinen absoluten Lieblingsbands und als Teenie war ich schon fast so etwas wie ein heutiger Swiftie, ein Purplie sozusagen. Nun mögen diejenigen, die mit Ritchie, Ian, Jon, Roger und Little Ian gemeinsam die Schulbank hätten drücken können, mit Recht behaupten, dass dreissig Jahre Purple-Fan-Dasein nicht wirklich viel ist, zumal die Band 1968 gegründet wurde. Mit gerade mal 45 Jahren Lebenserfahrung liegt aber halt einfach nicht viel mehr drin. Zuvor musste ich ja noch die David-Hasselhoff-Phase durchmachen und meinen schwarzen Bob vorne mit einem roten Tape versehen, um der Coolste im heimischen Schnee zu sein. Aber zurück zu Purple: Inzwischen ist Ritchie nicht mehr dabei und Steve Morse als sein Nachfolger gilt als dienstältester Purple-Gitarrist. Immerhin kam er auf satte 28 Jahre, bevor er aus familiären Gründen aus der immertourenden Live-Maschine aussteigen musste. Jon Lord weilt leider schon seit zwölf Jahren nicht mehr unter uns und ist sicher der grösste Verlust, den Deep Purple je verkraften mussten. Bleiben noch Ian, Roger und Little Ian. Letztere bleiben bis heute als Rhythm Section unübertroffen. Der eine inzwischen 79 Jahre alt, der andere nur gerade 76 Jahre alt, was auch den internen Übernamen «Little Ian» erklärt. Jon Lord wurde durch den soliden, aber teilweise etwas langweiligen Don Airey ersetzt, der mit seinen ebenfalls 76 Lenzen bestens ins geriatrische Bandgefüge passt. Den ganz grossen Coup landete die Band allerdings mit dem Nachfolger für Steve Morse. Simon McBride ist gleich alt wie ich, also purpletechnisch gesehen ein Baby. Als Simon zur Welt kam, gab es Deep Purple seit drei Jahren nicht mehr und es sollte noch fünf weitere Jahre dauern, bis mit dem Album Perfect Strangers die grosse Mark-II-Reunion folgte. 1979 waren zwei Drittel der heutigen Setlist bereits geschrieben, aufgenommen und veröffentlicht. Klassiker wie Fireball, Maschine Head, Made in Japan und mit In Rock das nach wie vor grossartigste Rock-Album aller Zeiten zierten schon längst weltweit die Regale gut sortierter Plattensammlungen. Dieser Simon McBride hätte also gerade so gut käsigen Keyboard-Pop machen können. Aber nein, er entschied sich für die E-Gitarre und orientierte sich an guten Vorbildern, unter anderem an Deep Purple. Und genau das ist der Gewinn für die Band. Simon bringt die in den letzten Jahren so schmerzlich vermisste Power zurück, raffelt die Soli im Blackmore-Style runter, aber im Gegensatz zum düsteren Maestro völlig ohne Allüren und stets gut gelaunt. Ein Sechser im Lotto also. An dieser Stelle trotzdem noch kurz ein Wort zu Steve Morse: So sehr Simon McBride völlig zurecht als Retter der Band gehypt wird, so bedaure ich es, wie schnell die Leistung von Steve Morse vergessen ging. Klar, rückblickend passte er mit seinem Stil wohl nie so richtig in die Band. Und dennoch gäbe es ohne Morse heute keine Deep Purple mehr. Nach Blackmores Ausstieg 1994 waren die so ziemlich am Ende und kurz davor, ihre eigenen Wege zu gehen. Wie heutzutage McBride brachte auch Morse den nötigen frischen Wind zurück. Und mit seinen epischen Gitarrensoli (z. B. in Sometimes I Feel Like Screaming) setzte er definitiv eine Marke, die bleiben wird. Bliebe noch der Fünfte im Bunde – und genau der ist der Grund für den Titel «Das Deep-Purple-Dilemma». Über das neue Album muss ich nicht viele Worte verlieren. Hört es auch an und überzeugt euch selbst. Dieses Album ist top. Punkt. Und Ian Gillan liefert mit seinen 79 Jahren nochmals richtig ab. «=1» ist eine Glanzleistung in Bezug auf das Spiel, das Songwriting und die Produktion. Aber eben, es ist eine Studioproduktion. Da kann man so lange rumpröbeln und basteln, bis alles stimmt und das Ergebnis überzeugt. Live sieht das ganz anders aus. Rückblende: Es ist der 20. Juni 2024 und ich stehe auf dem Gelände des Summerside Festivals in Grenchen. Myrath aus Tunesien haben bereits mit einer grossartigen Opener-Show überzeugt. Krokus haben ihren Job auch nicht schlecht gemacht und konnten vor allem vom Heimbonus profitieren. Und dann erschienen zu später Stunde endlich Simon, Ian, Don, Roger und Little Ian auf der Bühne. Aus diversen YouTube-Clips der aktuellen Tour wusste ich, dass von Ian Gillan live nicht mehr viel zu erwarten war. Aber was dann folgte, übertraf die schlimmsten Befürchtungen. Rissen Deep Purple in früheren Jahren die Bude bereits mit dem Opener «Highway Star» ein, so sorgte die Nummer diesmal für blankes Entsetzen auf den Gesichtern meiner Altersgenossen und derjenigen, die noch ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel hatten. Der arme Gillan kämpfte und krächzte sich von Ton zu Ton, drückte seine Stimmbänder fast hör- und sichtbar aus der Kehle raus und schwitzte wie im Fiebertraum. Zwischen den Strophen verschwand er hinter der Bühne, nur um nach den viel zu kurzen Soli die Tortur von Neuem beginnen zu müssen. Es tat schon weh vom Zuschauen und Zuhören und man spürte richtig gehend, dass sich dort oben einer bis zum Letzten abquälte. Als zweites Stück folgte zum Glück ein neuer Titel, der auch in einer inzwischen für Gillan passenderen, tieferen Stimmlage geschrieben ist. Der dritte Song war bereits ein ausgedehntes Gitarrensolo von McBride – als dritter Song! Es folgten einige weitere Neukompositionen, darunter ein Song, bei dem Paicey mit solidem Double-Bass-Donner zu überzeugen wusste. Der ist noch lange nicht am Ende und noch immer das Mass aller Dinge, wenn es ums Fellegerben geht. Aber Gillan? Der sorgte rundum für Kopfschütteln. Die jüngere Generation feierte ihn zwar ab und fand den herzigen Opa wahrscheinlich ganz toll, wie er knapp dem Tropf entkommen immer noch das Letzte aus sich herauskitzelte. Wir, die Gillan aber noch bei Säften und Kräften gesehen haben, waren bedient. Die Diskussionen verlagerten sich ins Bierzelt, wo wir uns schnell einmal einig waren: Der ist vorbei. Deep Purple muss man nicht mehr schauen gehen. Und dann steht da wie eingangs erwähnt das neue Album «=1» auf Platz 1 der Schweizer Album-Charts. Was nun? Geht dieser Erfolg auf die Jungen zurück, die den herzigen Opa nun auch als CD oder inzwischen erfreulicherweise immer öfter auch wieder als LP bei sich zuhause haben wollen? Wohl kaum. Es gilt vielmehr zu unterscheiden zwischen einem Ian Gillan als Live-Sänger und einem Ian Gillan als Sänger einer Studioproduktion mit neuen Songs. Live ist er hinüber, das schleckt keine Geiss weg. Im Studio und mit für ihn und seinem dem Alter und dem Lebensstil geschuldeten reduzierten Stimmumfang angepassten Songs ist er immer noch der Gillan, wie wir ihn lieben. Wortwitzig, treffsicher und mit der unvergleichlichen Stimme, die ihm eine derart erfolgreiche Karriere beschert hat. Nur halt einfach alles etwas tiefer und langsamer. Dem Alter entsprechend eben. Und so ist «=1» das reife Erzeugnis einer zumindest im Studio würdig gealterten Band. Bleibt zu hoffen, dass sich das auf die Setlist der nächsten Touren auswirken wird und die Verantwortlichen endlich begreifen, dass ein vom Leben gezeichneter 79-Jähriger nicht mehr die Kraft für Songs aufbringen kann, die er als 25-Jähriger geschrieben hat. Nicht umsonst ist Child In Time inzwischen seit dreissig Jahren aus den Setlisten der Purple-Konzerte verschwunden.
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Meis bun ami Charlie15/4/2024 Avant ün pêr dis ans vaina darcheu inscuntrà giò Basilea per chantar chanzuns da cumpagnia. Là vegnan indigenas ed indigens, ma eir minchatant persunas chi imprendan rumantsch sco lingua estra. Chantond va quai fich bain.
Sco adüna es ida üna pitschna gruppa da quatter persunas inavant in ustaria davo’l chant per perchürar nossas vuschs e dostar la said. Bain cler chi’s discuorra be rumantsch dürant nossas radunanzas. Normalmaing suna l’unic chi nu discuorra rumantsch sco lingua materna. Tant meglder per mai da trenar mia cumpetenza rumantscha tadlond als oters e minchatant eir cun contribuir alch agens impissamaints. Quai funcziuna pel solit bain, adonta cha meis tscharvè as sainta cot davo üna lunga saira. Ma tschella jada suna rivà sül prossem livel da confusiun linguistica. No nu eschan nempe stats sulets in ustaria. Vi da la bar d’eira tschantà ün giuven Inglais cun si’amia americana. Ella d’eira amo in ün bun stadi intant cha seis ami d’eira fingià bain stuorn. Tuot in ün dandet è’l gnü pro no a maisa ed ans ha dumandà che lingua cha no discuorran. El vaiva suppuonü chi’s tratta da frances. Lura til vaina declerà co cha quai es cun nossas quatter linguas ufficialas in Svizra. Eu nu sun sgür ch’el haja capità tuot. Eu nu sun gnanca sgür ch’el haja capità insomma alch. Ma el d’eira visibelmaing impreschiunà, s’ha tut üna sopcha e s’ha tschantà pro no a maisa. A si’amia vaiva’l lönch invlidà. Ella d’eira adün’amo tschantada vi da la bar. Intant sun las robas dvantadas plü spinusas per mai. Meis tscharvè chi lavuraiva fingià cun tuotta forza mettond insembel las ideas tudais-chas in frasas rumantschas s’ha inaccort chi vaiva nom da tour lapro amo ün’otra lingua estra. Uossa n’haja schonglà cun duos linguas estras müdond tanter inglais e rumantsch. Lost in translation? Hai, forsa schon. Ma almain n’haja resenti la cità da Basilea per üna jada sco cità poliglotta. Per finir quist excuors tuornaina darcheu sün l’istorgia da meis bun ami inglais. Charlie ha’l nom. Quai vaiva intant chattà oura. I’d ha battü las ündesch, la part rumantscha da nos tramagl d’eira fingià partida per chasa. Charlie, si’amia Anna ed eu d’eiran amo ils ultims giasts cur cha’l camarier ans ha spedi. Intant cha Charlie in sia stuorna vaiv’amo discus cul camarier per surgnir ün ultim magöl vin alb n’haja gnü üna cuorta baderlada cun Anna. Ella m’ha quintà cha quai saja lur ultima saira cumünaivla e ch’ella partirà pel Giapun in ün pêr dis. Cler ch’ella s’haja imaginada lur ultima saira ün pa plü festiva ma ch’ella saja cuntainta da verer a seis ami uschè beà. In quist mumaint ha fat nos bun ami Charlie ün sigl vers nus clomond ch’el haja fom e chi saja temp per ir inavant. Cur cha Charlie es svani aint il Burger King in fatscha da la staziun n’haja giavüschà ad Anna ün bun viadi e n’ha tut il tren a chasa. In ün mais ans inscuntraina darcheu per chantar. Davo giarana darcheu illa listess’ustaria. No vain fingià fat giò cun Charlie ch’el ans spetta vi da la bar. Die alte Bahnstrecke neu entdecken24/9/2023 Von Basel nach Lugano in weniger als drei Stunden – das ist seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im Jahr 2016 möglich und hat uns in der Nordschweiz die Sonnenstube Tessin ein gutes Stück nähergebracht. Seit einiger Zeit jedoch ist diese erst der hohen Kosten und des verzögerten Bau wegens verschmähte, inzwischen aber heiss geliebte Highspeed-Bahnverbindung unterbrochen. Kein Eintauchen in den Berg mehr in Erstfeld, um dann rund eine halbe Stunde später weit unten im Tessin in Biasca wieder ans Tageslicht zu kommen.
Stattdessen tuckert die Bahn auf einmal wieder gemächlich über die Bergstrecke, die von den SBB inzwischen werbewirksam als Panoramastrecke angepriesen wird. Wie war die Sorge gross in Göschenen, aber auch südlich des Gotthards in Airolo, als den ehemals blühenden Bahndörfern durch den Bau der neuen Alptransitverbindung der Sturz in die Bedeutungslosigkeit drohte. Man ging davon aus, dass nun alle mit dem Zuge reisenden Klugen tief unten und erst noch geografisch nach Osten versetzt unter ihrem Berg durchrauschen würden und die Restaurants, Hotels und Geschäfte entlang der Bergstrecke schliessen müssten. Diese Bedenken sind sicher auch sieben Jahre nach der Eröffnung des Basistunnels nach wie vor berechtigt. Schliesslich tuckert der Zug zwar vorübergehend wieder gemächlich den Dörfern entlang – doch halten tut er zwischen Altdorf und Bellinzona nirgends. Für uns Reisende hingegen wird der Umweg, der zwischen Basel und Lugano immerhin rund eine Stunde ausmacht, zur Nostalgiefahrt. Je nachdem, in welche Richtung man fährt, geniesst man zuerst den Blick auf die imposanten, schroffen Felswände im Urnerland und nach dem Tunnel die satten Wälder und unzähligen Wasserfälle und Rinnsale im Tessin. Als Fan des HC Lugano hat das Ganze allerdings einen Haken. Da man nun nicht mehr weit unten in Biasca, sondern wieder oben in Airolo aus dem Tunnel kommt, fährt man auch wieder in Ambrì-Piotta vorbei. Eine „Attraktion“, auf die ich seit der Eröffnung des Basistunnels sehr gerne verzichtet habe ... Aber zurück zu den positiven Aspekten des Bergstrecken-Revivals. Dazu gehören für mich ganz klar die verschiedenen Kehrtunnels, die uns Reisende innert kurzer Zeit eine gewaltige Höhendifferenz überwinden lassen. Schauen spätestens seit Emils „Chileli vo Wassen“ Gross und Klein wie gebannt dreimal in Folge auf den Kirchturm, bleibt den meisten wohl verborgen, wie ungleich eindrücklicher es ist, auf diesem Abschnitt einen Blick auf die Führung der Bahnlinie zu werfen. Zwischen zwei Ebenen – oder eben zwischen Chileli von unten, auf gleicher Höhe und von oben – liegen jeweils happig viele Höhenmeter. Dass ein Zug in der Länge einer heutigen Reisekomposition diese Unterschiede scheinbar mühelos, ohne Vorspann und ohne Zahnrad-Antrieb überwinden kann, ist der Glanzleistung zweier Personengruppen aus dem vorletzten Jahrhundert zu verdanken: Einerseits den grossartigen Ingenieuren um Louis Favre und andererseits den zahllosen unter schwersten Bedingungen und in ständiger Lebensgefahr schuftenden Arbeitern, welche die gigantische Menge an Gesteinsmasse aus dem Berg gesprengt und gehauen haben. Mögen die Dörfer entlang der Bergstrecke vom vorübergehenden Unterbruch der Basislinie wenig profitieren, so erinnern wir uns aber immerhin an eine bauliche Glanzleistung, die niemals in Vergessenheit geraten darf. Erinnern wir uns auch daran, wenn wir hoffentlich bald wieder mit Hochgeschwindigkeit unter den Alpen hindurchbrausen und Ambrì-Piotta bloss noch als winziger Fleck auf der Landkarte existiert. Meis bun magister chi m’ha corret il text sur da l’intelligenza artificiala m’ha animà na be sül livel linguistic ma eir sül livel filosofic cun duos remarchas:
La seguonda dumonda nun es uschè simpla e schon fich filosofica – ma natüralmaing eir fich interessanta. Dovressn’amo nos bun spiert uman scha no vessan ün implantat cun tuot las cugnuschentschas da lingua in nos tscharvè? La „resposta tecnica“ es trista: Na, no nu til dovressan na plü. Tuot la lingua füss avantman sco ün’applicaziun sül computer. No pudessan discuorrer, scriver, leger ed incleger la lingua sül livel cha l’implantat ans permetta. Forsa chi saja üna dumonda dal predsch. Ün implantat sül livel A2 füss natüralmaing bler plü bunmarchà co ün sül livel B2. E’ls livels C1 e C2 stessan probabelmaing be a disposiziun als plü richs. Ma tilla dovrar pudaina tuottas e tuots. Umans cun ün center linguistic digital – füss quai amo listess co umans chi discuorran cul s-chazi da pleds e cullas structuras da grammatica chi’d han imprais manüdamaing cun ir a scoula o cun far plüs cuors da lingua? Forsa cha la comunicaziun saja plü correcta e bod sainza fals (quai dependess natüralmaing da l’update chi’s stuvess far periodicamaing) e cha las infuormaziuns pudessan gnüdas tramissas plü precis perche chi nu detta plü malinclettas pervi da las cugnuschentschas da lingua massa malmadüras. Da tschella vart füss quai üna vaira catastrofa pel spiert uman in sai. Cun dovrar las linguas (sia la lingua materna o x-inchüna lingua estra) resta nos tscharvè activ e dinamic. Bun, i’s pudess amo adüna dovrar il tscharvè per dombrar o per schoglier problems matematics. Ma schi dessa ün’applicaziun pellas linguas füssa ingün problem da perfecziunar l’uman eir sül chomp da la matematica. Dimena vess nos spiert definitivamaing pac da far e cun l’ir dal temp degeneress el per dal bun. A la fin finala nun es l’uman be üna maschina chi sto funcziunar sainza fal. Che chi’ns renda uman es cha no vain eir las emoziuns, ils sömmis, las visiuns. Ma eu sa schon cha quai nu güda grazchas schi’s discuorra cun ün discipul da l’uman augmantà – ün da la generaziun Uman 2.0. Ma tant inavant eschn’amo lönch na rivats. Sainz’oter po l’intelligenza artificiala contribuir bler schi’s tratta da process standardisats o perfin monotons chi pon gnir fats plü efficiaints e per consequenza plü economics. Be far attenziun cha no nu perdan noss’umanità – uschnà perdessna nossa superiorità sur da la maschina e dvantessan svess üna pitschna roudina daintada illa maschinaria omnipotainta. Tic, tac, tic, tac … Als 30 gün n’haja publichà ün text da blog cul titel „Intelligenza artificiala – la fin da l’acquist da linguas estras?“. L’impuls d’eira la malfuncziun d’ün program da traducziun malmadür chi cumprovaiva chi saj’amo adüna meglder da savair scriver e discuorrer üna lingua estra co’s fidar tuottafat a l’intelligenza artificiala.
Intant n’haja cuntinuà meis cuors da rumantsch e n’ha eir passantà ün’eivna in Engiadina cun quatter lecziuns intensivs mincha di. In quist context vaina eir gnü üna discussiun sur da l’acquist da linguas ed eu n’ha muossà meis text da blog al magister. Che dalet che n’haja gnü cur ch’el es tuornà ün pêr dis davo cun üna fotocopcha dal text cun correcturas e commentars. Adonta ch’eu vaiva fingià let tras plüssas jadas quel text, d’eiran amo adüna üna pruna fals. Dimena’m stuvessa dumandar schi saja vairamaing üna buna idea da publichar texts in üna lingua estra sainza tilla savair dovrar sün ün livel ot, dschaina almain sül livel C1. Ma quai es be üna dumonda ipotetica, perche ch’eu sun sgür chi vala la paina da scriver e publichar texts perfin davent dal livel A1. Scha no tgnain adimmaint ils quatter aspets da l’adöver da linguas, dvainta cler chi douvra tuots quatter per s’avanzar. Leger as poja far sainz’oter. Per furtüna daja üna pruna litteratura per rumantsch sün tuot ils livels. Tadlar nun es neir ün problem. Grà als programs da la RTR e da bleras artistas e blers artists chi fan lur musica per rumantsch pudaina exercitar eir quist aspet auditiv. Discuorrer nun es üna dumonda da las medias o dals mez d’instrucziun. Discuorrer es alch chi’s sto tuot simplamaing far e quai sainza’s far pissers scha las conjugaziuns sajan fosas o scha l’artichel saja güst. Discuorrer as imprenda discurrind. Rest’amo l’aspet in scrit. Eir quia esa important da scriver dals prüms pleds inavant. Ün pêr frasas simplas sun pussiblas fingià davo pac temp. Davo as poja implementar pass per pass las structuras plü cumplexas. Ma co esa cun publichar? Eu sun da l’avis chi saja bun da publichar texts sainza garantida chi saja tuot correct. Schi’s es furtünà chatta’l text a seis lectur indigen chi’m po far attent a fals e contribuir a meis progress. Important esa lura dad analisar ils fals. In reguard a meis text sur da l’intelligenza artificiala n’haja fat ils seguaints:
Avant ün pêr dis n’haja surgnü ün messagi dad ün’amia chi m'ha muossà ün program per tradüer texts rumantschs in otras linguas e viceversa. „Che bun program!“, n’haja pensà. Subit n’haja tschernü quella pagina da rait per verer co chi funcziuna. Perquai chi d’eira fingià bod las ot la bunura e meis püschain da las ses nu d’eira zuond abundant, n’haja scrit la prüma roba chi m’es gnüda adimmaint aint illa fanestrina dal program: „Eu n’ha fom ed üna cuaida dad ir a mangiar ün stortin.“ Bun, forsa chi nu d’eira ün rumantsch perfet – ma i’s pudaiva almain aspettar cha quist’intelligenza artificiala inclegia mia frasa. Cur ch’eu n’ha schmachà il pom per trametter meis text e n’ha surgnü la resposta automatica suna stat stut. Quist scortischem urdegn m’ha preschantà la seguainta resposta: „Er hat keinen Hunger und einen Schwanz, einen Storch essen zu gehen.“
Quist exaimpel cumprouva cha quel program es amo in ün stadi malmadür. Ma i dà fingia programs chi tradüan sgrischaivelmaing bain ed inandret – e quai eir in reguard a la grammatica ed a la sintaxa. Quai metta in dumonda scha l’intelligenza artificiala saja ün progress illa comunicaziun o schi saja la fin da l’acquist da linguas estras. Schi’s po be scriver libramaing in si’aigna lingua e surlaschar la lavur da traducziun a la maschina, esa schon alch fich cumadaivel. Perche stübgiar sco ün bluord ils pleds frances cun lur accents difficils? La traducziun dal program es fatta a la svelta e probabelmaing plü precisa e correcta co mi’aigna tentativa. Dimena esa decis cha l’acquist da linguas estras nu vegna plü dovrà? Cha no pudessan dedichar quellas lecziuns da scoula ad oters roms cun daplü dabsögn? Na, eu nu crai. D’üna vart esa be pussibel da dovrar l’intelligenza artificiala schi’s es bun da s’atschertar cha la traducziun automatica saja güsta. E per far quai as douvra tantüna cugnuschentschas da lingua. Da tschella vart as poja trar a nüz ün tal program per lavurar plü svelt, q.v.d. schi’s sto tradüer ün text da lingua materna in üna lingua estra basta da copchar il text original (chi'd es dal sgür avantman in ün möd digital) e til metter aint i’l program da traducziun. Lura esa be da verer tras il resultat e far amo pitschnas correcziuns impè da dovrar bler temp per scriver il text pled per pled. Ma i dà amo ün oter motiv per cuntinuar da s’occupar da las linguas estras. Cun imprender üna lingua as imprenda nempe eir la cultura chi’s zoppa davo’ls pleds. Lingua es eir cultura e cultura es eir lingua. E perquai nu daraja mai ün’intelligenza artificiala chi pudess rimplazar il spiert uman. Meis prüm Chalandamarz sco turist1/3/2023 Davo plü co vainch ons ch’eu vegn in Engiadina pellas vacanzas, n’haja finalmaing profità da l’occasiun da tschüffer ün pêr impreschiuns dal Chalandamarz. Co ch’eu vaiva gnü jent l’istorgia dad Uorsin e sia plumpa cur ch’eu d’eira amo ün pitschen mattet. Intant n’haja declerà l’Engiadina Bassa e pustüt la regiun intuorn Scuol sco lö predilet. Quai es eir ün dals chaschuns perche ch’eu imprend rumantsch. Dimena suna stat sü bod quista bunura (bun, i d’eira magari bod pellas vacanzas …) e sun i giò’n Scuol per guardar a las scolaras e’ls scolars chi passan tras cumün. Fingià da dalöntsch davent s’haja dudi il tunöz da las giaischlas e’l sunöz da las s-chellas. E lura suna rivats cun gronda canera chi s-chatschess perfin l’inviern il plü crüj – be cha quista jà vessa bastà üna pitschna s-chellina per “s-chatschar” quist inviern ridicul. Co ch’eu n’ha giodü il chant da la giuventüm e co ch’eu sun stat stut chi chantan uschè bain. Cur chi’d han cuntinuà lur cortegi n’haja fat eir eu üna pitschna chaminada tras cumün fin cha'ls uffants da la scoulina partivan eir els per lur cortegi. Lura darcheu sunöz, canera e bel chant e davo d’eira fingià bod temp per cuntinuar vers la plazza da scoula ingiò cha la concurrenza da giaischlas vaiva lö. Eir quista part da l’üsanza tradiziunala m’ha fat impreschiun. A la fin suna stats ils plü giuvens chi’d han schloppà lur giaischlas cul tunöz il plü ferm. I d’eira bod dad avair temma cha la stagiun d’inviern saja subit a la fin e cha che chi vanza da la naiv algua immediatamaing. Darcheu inavo sü Florins n’haja spettà cun brama a la scoula primara chi muossan cha eir quels da Tarasp sun buns da s-chatschar l’uschedit inviern. E co chi til han s-chatschà! Üna schurma d’uffants rivaiva sün plaz e laschaiva tremblar las chasas engiadinaisas cun lur mürs vegls. Mo per invitar a la prümavaira hana eir els chantà ün pêr chanzuns uschè bellas cha las prümas brunzinas da naiv cuccaivan fingià our da terra. Che bella fin per meis prüm Chalandamarz sco turist. I nu d’eira l’ultim, quai es sgür. Rinclas - ma ingio?23/1/2023 In sia contribuziun per l'emischiun "Impuls" sün RTR dals 7 october 2021 recitaiva Dumenic Andry ün purtret dal poet frances Paul Valéry cha quel ha preschantà a chaschun dad ün discuors illa scoula da s-chalin ot da seis giuventüm a Sète. Valéry congualaiva sia vita cun üna chadaina lunga ingio cha'ls singuls anels staivan per evenimaints, impissamaints ed ideas da sia vita. Quella chadaina as laschaiva percuorrer inavo fin vi pro'l port da Sète ingio cha l'ultim anè d'eira francà vi dad üna rincla mürada aint il mür dal quai. Tschella rincla, dschaiva Valéry, d'eira aint in seis cour.
Dumenic Andry congualaiva si'aigna vita cun quist bel purtret da Paul Valéry. Ma impè dad ün quai pro'l port a la riva dal mar saja seis prüm anè francà vi dad üna rincla mürada aint il mür d'üna chasa immez seis cumün. Ed impè da rantar barchas e cours pudaiva sia rincla be servir per rantar muvel bovin. Sco cha Dumenic Andry as laschaiva inspirar da Paul Valéry am laschaiva inspirar svess dad Andry. Mo, cun mai nun esa uschè simpel da chattar ün lö ingio ch'eu pudess mürar aint la rincla per cumanzar mi'aigna chadaina. I'm para cha bod tuot las engiadinaisas e tuot ils engiadinais sun fermamaing liats cun lur patria, suvent cun lur lö da naschentscha. Eu less eir eu esser lià uschè fermamaing cun ün tal lö. Eu sun nat e creschü sü a Muhen i'l chantun Argovia ingio ch'eu n'ha passantà üna fich bell'uffanzia ed ün bel giuventüm. Ma suna lià cun quist lö sco cha Valéry d'eira lià cul port da Sète? I'm displascha, na. Davo'l giarsunadi n'haja passantà ün pêr ons ad Aarau chi'd es amo adüna üna cità fich importanta per mai ed ingio ch'eu tuorn jent adüna darcheu. Ma n'haja'l prüm anè da mia chadaina francà vi dad üna rincla mürada aint il mür da la baselgia dad Aarau? Na. Dimena dessa dar ün oter lö chi pudess servir sco fundamaint per la rincla ingio chi cumainza mia chadaina cul prüm anè. Pudess quai esser perfin Lenk, quist cumün illa Part Sura Bernaisa chi'd es fich renomnà sco lö perfet per passantar bellas vacanzas immez las muntognas? Là n'haja passantà eir eu mias vacanzas on per on, da meis prüm anniversari fin cur ch'eu n'ha gnü var 25 ons. Hoz tuorna amo adüna almain üna jada l'on. Ma ingio è'la, quella rincla mürada aint illa crappa dal Wildstrubel? I nun exista. N'haja vairamaing üna chadaina da mia vita ed ingio è'la francada? Dal sgür n'haja üna chadaina e sco quella da Valéry è'la fabrichada our dad evenimaints, impissamaints ed ideas. Ma forsa sventulesch'la i'l vent e nu's po francar ninglur. Per furtüna n'haja chattà avant blers ons ün lö, ingio chi'd es francà almain mia chadaina da sömmis. Sömmis da vacanzas, chaminadas, dis süls skis, spassegiadas lung la riva da l'En ed inscunters chi'm restan aint il cour. Là ingio chi'd es eir francà tschella rincla. TiM-Anlass in St. Gallen12/1/2023 Ein Aspekt von TiM, der mir unglaublich gut gefällt, ist die Möglichkeit, als TiM-Guide auch Anlässe von Kolleg:innen in anderen Regionen zu besuchen. So kam es, dass ich einen freien Nachmittag und Abend dazu nutzte, für einen Anlass nach St. Gallen zu reisen. Im Textilmuseum trafen sich rund zehn Guides und TiM-Interessierte zusammen mit Vertreterinnen des Museums und der TiM-Regionalleitung.
Schon der Austausch zu Beginn gestaltete sich ausführlicher als zuerst angekündigt. Grund dafür war nichts Geringeres als die erfreuliche Tatsache, dass wir uns alle so viel zu erzählen hatten, einander Tipps geben konnten und bereits die eine oder andere amüsante TiM-Anekdote die Runde machte. Nach rund einer Stunde folgte dann der Aufbruch. Es wurden Tandems gebildet und los ging's durch die Museumsräume und verschiedenen Ausstellungen. Da wir uns bereits ausserhalb der Öffnungszeit befanden, hatten wir das Museum für uns ganz alleine - auch eine nette Erfahrung. Und schon griff, was TiM meiner Meinung nach so einzigartig macht: Ein Blick über den Tisch, eine zustimmende Geste und schon stand das Tandem Maru & Lukas fest. Mit Maru hatte ich eine erfahrene Farbdesignerin und Künstlerin an meiner Seite. Eine vielversprechende Ausgangslage für das bevorstehende TiM-Abenteuer. Im Ausstellungsraum zur Geschichte der Tuchherstellung in St. Gallen fiel unser Blick schnell einmal auf diverse Figuren und Tiere, die mehr Dekoration als historisches Objekt sind. Aber auch das ist TiM: Niemand schreibt vor, dass man nicht auch über die Dekoration Geschichten schreiben darf. Das Rennen ums TiM-Objekt des Abends machte am Ende ein knapp ein Meter grosser Hund aus Sperrholz, den wir von der Perspektive so fotografieren konnten, dass er sehnsüchtig zum vor ihm stehenden Baum hochschaut. Oder ist das am Ende etwa gar kein Baum? Mehr zum Dilemma, das sich dem armen Tier stellte, erfährt man in der TiM-Geschichte selber. Unsere TiM-Geschichte gibt es hier zum Nachlesen: Maru & Lukas: Darf ich oder darf ich nicht? Perche imprendast rumantsch?10/1/2023 La glieud am dumonda suvent perche ch'eu imprend rumantsch. E mia resposta es adüna la listessa: I dà plüss motivs. Sco prüm n'haja adüna vuglü discuorrer mincha lingua ufficiala da la Svizra almain in sia basa. Plünavant n'haja fich jent a las linguas estras e n'ha fingià imprais ün zich finlandais avant ün pêr ons. Id es eir cler ch'eu vegn adüna darcheu jent in vacanzas in Engiadina Bassa e cha'l giavüsch es creschü da discuorrer eir ün pêr pleds rumantsch.
Ma'l motiv il plü important as muossaiva cur ch'eu n'ha cumanzà culs cuors da rumantsch. Schi s'imprenda rumantsch nu s'imprenda be üna lingua, ma i's vain a cugnuoscher ad üna cultura intera. Quai m'es gnü adimmaint cur ch'eu n'ha cumanzà da leger texts per rumantsch. Schi's tratta da robas d'iminchadi, obain chi's tratta da poesias o perfin da texts documentaris: La cultura es adüna part integrala dal text. Forsa esa pervi dal stadi sco minorità, forsa esa pervi cha l'Engiadina es uschè bella – eu nu sa. Ma che ch'eu bad mincha jà es cha la lingua rumantscha es fermamaing colliada cul cuntgnü dals texts. O per dir otramaing craja cha quists texts nu funcziunan listessamaing ni per tudais-ch ni per ün'otra lingua our dal rumantsch. Perche ch'eu sa? Eu nu sa nöglia, eu n'ha be'l sentimaint chi'd es uschea. E quai'm plascha fich bain. Che otra lingua't spordscha cun seis texts üna tala richezza dad impreschiuns ed üna tala colliaziun culla regiun ingio ch'ella es discurrüda? Per mai sun quels motivs avuonda per cuntinuar meis viadi e da m'avanzar sün quista via rumantscha. Über diesen Blog
In diesem Blog werden sporadisch Texte mit kulturellem Bezug oder auch einfache Beobachtungen aus dem Alltag veröffentlicht. Davart quist blog
Quia prouva da notar ün pêr observaziuns sur dal minchadi o minchatant perfin meis impissamaints filosofics per rumantsch. Archiv
August 2024
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